Geheimnisse des Waldes
Es sind Momente wie diese, die das Urbexing für mich so unglaublich machen. Einen Ort entdecken, an dem mal Leben war und den heute nur noch wenige kennen. Und wie in diesem Fall auch nicht viele finden.
Ich hatte mir diesen Ort schon lange notiert. Nur hatte es sich nie so richtig ergeben ihn an zu fahren. An einem heißen Sommertag ergab sich jedoch die Chance. Ein Kumpel und ich wollten uns eigentlich einen anderen Lostplace an diesem Tag anschauen. Der entpuppte sich allerdings als renaturiertes Brachland. So schlug ich vor den besagten Ort mal zu erkunden. Ich wusste nicht viel von dem Lostplace. Nur das es sich um eine alte Kaserne mitten im Wald handelt. Also schlenderten wir bei einer unsäglichen Hitze, voll gepackt mit unserer Ausrüstung, durch den Wald um den Lostplace genauer an zu schauen. Nach etwa 2km wurden wir langsam stutzig. Wir liefen nun schon seit einer gefühlten Ewigkeit einen einsamen Waldweg entlang. Lediglich zwei Radfahrer kamen uns entgegen. Zu meiner linken und rechten Seite waren nichts als Bäume. Vor mir und hinter mir erstreckte sich der Waldweg ohne ein ersichtliches Ende. Keine ungewöhnliche Situation für mich. Lostplaces liegen oft mitten im Wald. Vor allem wenn es sich um verlassene Militär-Liegenschaften handelt. Der Unterschied zur heutigen Tour ist allerdings, dass man normalerweise ein gewisses Maß an zurück gebliebener Infrastruktur erkennt. Aber hier: Keine Zufahrtswege, Tore, Warnschilder, alte Straßenlaternen oder Zäune. Dieser Wald ließ überhaupt nicht erkennen, dass hier mal irgendetwas war. Komisch!
Hier ist doch etwas…
Wir entschieden uns noch ein paar Minuten den Weg weiter zu laufen bevor wir umdrehen und den Tag mit einer oder Hundert Kugeln Eis zu beenden.
Das war die beste Entscheidung die wir an diesem Tag getroffen hatten. Denn nach nur wenigen Metern veränderte sich die Landschaft geringfügig. Wo zu unserer rechten und linken Seite seit einer halben Stunde flacher Erdboden mit dicht besiedelten Bäumen an uns vorbei zogen, wurde der Erdboden rechts von uns plötzlich leicht hügelig. Kaum wahrnehmbar. Mir wäre es niemals aufgefallen wenn an ein paar Stellen die Bäume nicht etwas kleiner gewachsen wären. Mein Bunkersinn klingelte!
Wir entschieden uns, wenn wir schon einmal hier sind, das Areal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Wir bogen in den Wald ein und teilten uns auf. Tatsächlich entdeckten wir kleine Rohre die aus dem Waldboden ragten. Nach knappen 10 Minuten hörte ich meinen Begleiter jubeln.
Jackpot!
Mitten im Wald fand er eine Öffnung im Boden.
In dem Video seht ihr die Umgebung und die Luke:
Was wir da gefunden haben, stellte sich schnell als eine der besten Entdeckungen des Jahres 2017 für mich heraus.
Als wir die Leiter hinunter kletterten erstreckte sich zu zwei Seiten ein unterirdischer Tunnel, der so lang war, dass unsere Taschenlampen das Ende des Tunnels nicht aufzeigen konnten. Bei späterer Recherche fand ich heraus, dass dieser Tunnel 240m lang ist. Dieser verband zwei Bunker miteinander und erstreckte sich auf einer Fläche von 25.000m².
Das nächste Video zeigt das Ausmaß der unterirdischen Gänge des Bunkerkomplexes:
Weitere Informationen werde ich zum Schutz dieses Lostplaces nicht raus geben. Was aber folgt sind die Bilder aus dem Bunker: