Der Leuchttisch
Der Leuchttisch – Eine Übersicht
Der Leuchttisch ist unsere Startseite. Der Name kommt noch aus den alten Analog-Zeiten, als man seine Dias und Negative an einem beleuchteten Tisch zum entwickeln ausgewählt hat.
Der Leuchttisch in Darktable dient der Sichtung, Bewertung und Organisation unserer Bilder. Er ist im wesentlich in 3 Abschnitte geteilt. Links die Werkzeuge zum Importieren und aufzeigen der Bildinformationen, in der Mitte sind unsere Bilder und rechts Funktionen für das Tagging, zum bearbeiten der Metadaten und zum exportieren der Bilder.

Verschaffen wir uns zunächst mal einen Überblick über den Leuchttisch und die wichtigsten Funktionen.
Importieren
Vor 10 Jahren hätte ich noch einen riesigen Absatz über das Importieren von Dateien geschrieben aber da sich der Importier-Vorgang heutzutage kaum noch unterscheidet, sehe ich davon ab.
Wir haben die Möglichkeit ein einzelnes Bild zu importieren oder ein ganzes Verzeichnis mit Bildern. In den Einstellungen kann man noch wählen ob Verzeichnisse rekursiv importiert werden sollen. Das bedeutet, dass beim anwählen eines Verzeichnisses auch alle Unterverzeichnisse durchsucht werden und entsprechende Bilder importiert werden. Standardmäßig ist dies aber deaktiviert. Der Sinn dieser Funktion hängt davon ab, wie man seine Bilder organisiert.
Für die Linux-User:
Für das Importieren von Bildern direkt von der Kamera, benutzt Darktable gPhoto2. Damit unterstützt Darktable über 2.000 Kamera-Modelle. Ob deine Kamera unterstützt wird kannst du in dieser Liste prüfen.
Bilder sammeln
Die Bilder die im Leuchttisch angezeigt werden, werden in Darktable „Sammlungen“ genannt. Sammlungen sind hier immer eine Zusammenstellung von Bildern, die eines gemeinsam haben. Und nach dieser Gemeinsamkeit lassen sich deine Bilder mit diesem Modul filtern. Du kannst dir also alle Bilder eines bestimmten Verzeichnisses anzeigen lassen oder alle Bilder mit einer 5-Sterne-Bewertung oder alle Bilder die an einem bestimmten Tag gemacht wurden. So lassen sich in Darktable schnell die Bilder auswählen, die man bearbeiten möchte.
Die Filtermöglichkeiten sind folgende:
- Filmrolle
- Verzeichnisse
- Kamera
- Tag
- Datum
- Datum/Uhrzeit
- Verlauf
- Farbmarkierung
- Titel
- Beschreibung
- Urheber
- Herausgeber
- Rechte
- Objektiv
- Brennweite
- ISO
- Blende
- Dateiname
- Geotagging
- lokale Kopie
Die ein oder andere Filterfunktion mag auf dem ersten Blick sinnlos erscheinen. So dachte ich auch. Bis mir eines Tages mal aufgefallen ist, dass ich über mehrere Monate meinen Bildern die falschen Rechte zugewiesen hatte. Ich konnte mir aber durch diese Filterfunktion auf einen Schlag alle Bilder mit den falschen Rechten anzeigen lassen und entsprechend ändern. Und das ohne mühselig alle meine Bilder durch zu klicken und einzeln zu kontrollieren. Das hat mir mehrere Stunden Arbeit abgenommen.
Bildinformationen
Die Bildinformationen zeigen, wie der Name schon sagt, eine Fülle an Informationen über das Bild an. Dies sind die sogenannten Metadaten, welche in der JPEG- oder Roh-Datei eingebettet sind. Falls ihr euch fragt wo diese Daten herkommen: Sie werden von der Kamera oder auch vom Smartphone zum Zeitpunkt der Aufnahme in die Datei geschrieben. Die Bildinformationen werden hier von Darktable noch ergänzt d. h. Nicht alle aufgeführten Daten stehen in den Metadaten.
Achtung: Die Bildinformationen werden immer vom jeweiligen Bild, auf dem der Mauszeiger ruht, angezeigt. Ruht der Mauszeiger auf keinem Bild, dann werden entweder die Informationen des Bildes angezeigt, welches der Mauszeiger als letztes „berührt“ hat oder das Bild, das gerade ausgewählt ist.
Verlaufsstapel
Ein weiteres wichtiges Modul was einem sehr viel Arbeit ersparen kann. Oftmals hat man Bilder welche vom Motiv oder von der Licht- oder Farbgebung sehr ähnlich sind. Die Bearbeitungsschritte sind daher auch sehr ähnlich. Um nicht jedes Bild einzeln bearbeiten zu müssen kann man mit diesem Modul die Bearbeitungsschritte von einem Bild auf ein anderes einfach übertragen.
Man wählt einfach das bearbeitete Bild aus, klickt auf „kopieren“, wählt aus welche Bearbeitungsschritte kopiert werden sollen, dann wählt man das zu bearbeitende Bild aus und klickt auf „einfügen“. Darktable wendet nun alle ausgewählten Module auch auf dieses Bild an. Genauso einfach kann man auch alle Bearbeitungsschritte von einem Bild entfernen indem man auf „verwerfen“ klickt.
Metadaten-Editor
Der Metadaten-Editor erlaubt es deinen Bildern schnell einen Titel, eine Beschreibung, den Ur- und Herausgeber und die Rechte in die Metadaten eines oder mehrerer Bilder zu schreiben. Plattformen wie Flickr erlauben das auch nachträglich zu machen. Nutzt man seine Bilder aber auf mehreren Plattformen, ist es sinnvoll sie hier bereits einzutragen.
Um die eingetragenen Daten nun in ein Bild zu schreiben, füllt man die Felder aus, wählt die Bilder aus und klickt auf „anwenden“. Leider fehlt hier ein User-Feedback, dass die Daten erfolgreich übertragen wurden. Daher muss man das im Modul „Bildinformationen“ kontrollieren.
Über die Schaltfläche mit den drei kleinen Balken lassen sich auch schnell die gängigsten Formen der Creative-Common-Lizensen auswählen. So muss man nicht ständig nachschauen welche Kürzel für welche Rechte-Kombination steht.
Tagging
Tags sind Stichworte oder Schlagwörter, ähnlich wie Hashtags, nur das diese auch in die Metadaten des Bildes eingetragen werden. Sie dienen der Organisation von Bildern in bspw. Datenbanken. Hier in Darktable können sie perfekt zum filtern verwendet werden. Sucht man zum Beispiel ein bestimmtes Bild was man vor 2 Jahren von einer Skulptur gemacht hat, kann man Darktable anweisen alle Bilder mit dem Tag „Skulptur“ an zu zeigen und findet so in kürzester Zeit das gesuchte Bild.
Wie man seine Tags vergibt ist jedem selbst überlassen. Aber Vorsicht: Zu viele verschiedene Tags sollte man auch verwenden. Es soll ja schließlich übersichtlich und einfach bleiben. Am besten beschränkt man sich auf das wesentliche. Orte, Hauptmotiv, Art des Motivs, Rubriken und Personen sind hilfreiche Tags. Weniger hilfreich sind Hashtag-Massaker a la „picoftheday“, „sexyhexy“ oder „mondaymood“ wie sie auf Instagram zu finden sind.
Das Modul selbst ist relativ einfach zu bedienen:
Das Modul besteht aus 3 Bereichen: Der obere dunkel abgesetzte Kasten enthält Tags die einem Bild angehängt sind. Der untere Kasten enthält alle Tags die jemals verwendet wurden. Zwischen diesen beiden Kästen befindet sich ein schmaler Balken. Hier können neue Tags erstellt werden. Klickt man auf den Balken lässt sich nun ein neuer Tag eintragen. Bestätigen kann man ihn dann durch die Enter-Taste oder der Schaltfläche „neu“.
Möchte man nun einen vorhandenen Tag auf das aktuell ausgewählte Bild anwenden, klickt man diesen Tag doppelt an und er erscheint im oberen Kasten. Möchte man ihn wieder löschen klickt man ihn ebenfalls doppelt an.
Wenn man nun dieselben Tags auf mehrere Bilder anwenden möchte, weist man einem Bild zunächst die gewünschten Tags zu und wählt anschließend alle Bilder, welche die selben Tags bekommen sollen aus und klickt auf anhängen.
ausgewählte exportieren
Das Modul bietet euch alle möglichen Export-Funktionen. Ihr könnt wählen ob ihr eure Bilder auf die Festplatte speichern wollt oder direkt auf euren Flickr-Account oder auch in euer Facebook-Webalbum. Ihr könnt das Export-Format und Kompressionsrate einstellen. Und sofern es nötig ist, auch direkt eine maximale Größe eures exportierten Bildes wählen. Hier reicht es wenn ihr nur einen Wert eingebt (Höhe oder Breite). Den anderen Wert berechnet Darktable dann, um das Bild nicht zu strecken oder zu stauchen.
Das Modul beginnt mit dem exportieren aller ausgewählten Bilder sobald ihr auf „exportieren“ klickt.